Donnerstag, 15.03.2007 - Zwiebelernte und Höhenflug
Keine Ahnung, was in meine Herrschaften gefahren ist. Dauernd schauen sie kritisch ihren Vorgarten an. Dabei habe ich doch nur einen schönen breiten Weg entlang des Zaunes angelegt. Soll ich mich vielleicht immer in das feuchte Gras legen? Um Blumenstauden herumlaufen? Der Vorgarten eignet sich auch herrlich zum Knochen verbuddeln, Nur die kleinen grünen Dinger, die da dauern wachsen, die kann ich gar nicht gebrauchen. Ein paar sind auch schon aufgegangen. Blau, gelb und rötlich waren die. Lauter kleine Störenfriede, die im Wind auch noch wackeln und eine Beute vortäuschen. Ich kille die jetzt regelmäßig. Nicht wenn Herrchen oder Frauchen in der Nähe sind. Das bringt nichts, das gibt nur Ärger. Aber wenn sie drinnen sind, dann geht’s zur Sache. Ich beobachte, wenn sich eins bewegt, haps, isses weg. Manchmal bewegen sich zu viele, und dann muss ich nachts rückwärts essen. Grässlich sage ich Euch. Wozu meine Herrschaften so was in die Erde stecken, ist mir ein ewiges Rätsel: Das wackelt nur und schmeckt nicht mal!
Zu allem Überfluss hatte mein Frauchen dann auch noch einen Blumenkasten mit solchen oder ähnlichen Dingern bepflanzt. Zwei grüne Büschel waren da noch mit drin und etliche hellgrüne Spitzchen haben rausgeschaut. Da dachte ich mir: Zeit für einen Belastungstest! Sage und schreibe sieben mal habe ich das Zeugs aus dem Kasten herausgeholt, und sie wieder eingepflanzt, ehe sie die grünen Büschel in zwei Ampeln gesetzt und bis oben an die Garage gehängt hat. Die grünen Hälmchen mit den Zwiebeln dran, haben das aber nicht überstanden. Die paar, die ich übrig gelassen hatte, sahen reichlich zerfledert aus. Ich habe mich aber auch nicht dabei erwischen lassen. Wenn Herrchen und/oder Frauchen im Hof waren, habe ich gespielt, bisschen gekuschelt mit ihnen oder an meinem alten Knochen herumgeknabbert. Man will sie ja nicht verärgern. Erst wenn sie wieder im Haus waren, die Luft rein und kein Beobachter in Sicht war, ging ich wieder ans Werk. Damit ist es nun leider aus. An die Blumenampeln komme leider ich nicht mehr heran. Aber ich bin ja ständig auf der Suche und so habe ich ein neues Spiel entdeckt:
Hier bei uns gibt es ja eine Menge Vögel. Die Mäusebussarde oder der Rote Milan verirren sich nicht in unseren Garten, aber Amseln, Rotkehlchen, Elstern, Kohlmeisen, Tauben und jede Menge Spatzen. Eigentlich höre ich ganz gerne mal zu, wenn die Vögel zwitschern. Einzeln oder paarweise kann das ganz schön klingen, aber was die Spatzen hier manchmal veranstalten, ist Ruhestörung in höchster Potenz! Dabei lassen sie sich zu gerne an der Grundstücksgrenze auf den Lebensbäumen und auf der Heckenrose nieder. Immer mehr kommen dann und machen so einen Krawall, dass selbst Herrchens voll aufgedrehte Musik mit CCR ein sanftes Liebesliedchen ist. Ein Weilchen schaue ich mir das an, aber was zu viel ist, ist zu viel! Wenn ´s mir reicht rase ich in den Garten, springe an den Zaun und husch, kriegen sie ganz schnell ´nen Flattermann. Meist hält das dann eine Weile an und ich kann dann wieder in Ruhe meinem Tagewerk nachgehen. |