… und alles war ganz anders

… und alles war ganz anders

Gestern war ein furchtbar aufregender Tag. Nicht nur, dass mein Herrchen immer noch im Krankenhaus liegt und ich diese Frauenwirtschaft erdulden muß, nein, auch sonst lief alles ganz anders als üblich.

Nach dem Zähneputzen am Morgen, und einem kleinen Snack, den ich immer in der Küche bekomme, dachte ich mir, heute regnet ´s mal nicht, ich kann mich ein wenig auf dem Hof vergnügen und Nachbars Katzen erschrecken. Im Prinzip ist mir das Wetter ja egal, aber die Menschen, die an meinem Hoftor vorüber gehen, sind bei schönem Wetter freundlicher. Sie sind da „streichelbereiter“. Das liegt wohl daran, dass sie keinen so pflegeleichten und extrem wetterfesten Overall tragen, wie ich. Frauchen sagt zwar immer, wenn ich in den Pfützen rumhüpfe, dass selbst ein Hausschwein sauberer ist, aber das liegt nur daran, weil sie eifersüchtig auf meine wetterfesten Klamotten ist. Sie muss waschen, ich brauch mich nur mal schütteln und wenn’s ganz schlimm ist in die Werra springen. Die spült alles raus. Na gut, weil mein Fell recht lang ist werde ich auch sehr oft gebürstet. Aber das ist für mich nebensächlich, ich halte da nur still und reich auch mal die Pfoten, weil meine Herrschaften dann Ruhe geben und ich schneller fertig bin.

Tja, was wollte ich Euch erzählen … Ach ja, wie man mich gestern veräppelte!

Also zuerst lief alles wie jeden Morgen. Nach dem Snack lief ich raus, kontrollierte Hof und Zäune auf etwaige Eindringlinge um mich danach ein wenig in den Hauseingang zu legen. Auch berufstätige Hunde dürfen schließlich ihre gewerkschaftlich garantierten Pausen einhalten. Wie ich so da liege, höre ich das Telefon klingeln. Na gut, dachte ich mir, sicherlich ruft Herrchen an. Mit einem Ohr lauschte ich, konnte aber nichts verstehen. Also war Abwarten angesagt. Wenige Minuten später kommt Frauchen und hat das „Prondo-Reinigungs-Besteck“ in der Hand. Na gut, dachte ich mir, sie will sich austoben, soll sie doch. Gelassen setzte ich mich neben sie und ließ sie halt fummeln. Wenn mein Chef die Körperpflege bei mir macht, dann geht alles viel routinierter, da kommen klare Ansagen und ich weiß sofort, was Sache ist. Aber was soll man machen, Männer sind halt anders, Frauen auch. Als ich fertig war, sehe ich auf einmal, dass Frauchen Schuhe und Jacke anzieht und die Leine von meiner „Hundegarage“ nimmt. Hurraaaaa!!! Es geht durch Wiesen und Wälder!!! Dabei hätte mir da schon klar sein müssen: Sie hat nicht ihre POTTEN an! Mit DEN Schuhen geht sie NIE auf die Wiese! Und ich hätte mich wundern müssen, weil ich mich erst noch mal hinlegen sollte und sie mich streichelte. Sonst geht’s immer gleich weg. Aber ich bin halt auch manchmal schrecklich zerstreut und hippelig. Und wenn Herrchen nicht zuhause ist, fehlt mir einfach der ruhige Pol. Egal, als ich dann mein Zeichen bekam aufzustehen und zum Hoftor zu laufen, stand da ein schönes großes Auto mit einer richtigen Hundebox drin. Die Leute habe ich auch gekannt, die sind immer auf dem Hundeplatz dabei. Sind ganz ok, kann man akzeptieren. Dieter nahm dann auch gleich meine Leine und wollte, dass ich ins Auto springe, aber so einfach ist das nicht. Schließlich ist das ja nicht mein Wagen! Aber als mein Frauchen dann mit dem Finger in die Box klopfte, na da tat ich ihnen halt den Gefallen. Sicherheitshalber bin ich aber stehen geblieben. Es roch da drinnen nach Hund und wer weiß, ob da nicht noch einer rein will. Wenn´s ein nettes Mädchen wäre, dann ok, alles andere müsste ich mir überlegen. Frauchen saß ja auch nicht weit von mir weg, so konnte ich mich erst mal etwas entspannen.

In Meiningen dann plötzlich hielt das Auto an und Dieter ließ mich raus. Mein Gott, wie es da überall duftete. Hier müssen Unmengen Hundemädchen langgelaufen sein und ich habe sie alle verpasst! Am liebsten hätte ich jede einzelne Spur verfolgt aber da ließ Dieter nicht mit sich spaßen. Er brachte mich in ein Haus, wo es nach allem möglichen roch. Und dann, als er eine Türe aufmachte, sah ich warum. Hunde – kleine und große, helle und dunkle, dicke und dünne – und Menschen und Katzen waren da drin. Man war ich aufgeregt. Am liebsten hätte ich jeden einzelnen abgeschleckt. Ging aber nicht. Dieter hatte die Leine kurz, also musste ich mich mit ihm begnügen. Er war zwar nicht glücklich drüber, aber ich konnte doch nicht anders! Hätte er mich zu den anderen gelassen, ehrlich … ich hätte ihn verschont. Mit jedem Hund, jeder Katze die den Raum verließ, sank meine Hoffnung, irgendeinen von ihnen zu beglücken.

Nach einer Weile waren wir dann dran. Als ich in das helle Zimmer kam und den Mann und die Frau sah, wusste ich wieder: Hier warst du schon mal. Dieter bugsierte mich auch gleich auf die Waage: 37,8 kg – also ich bin nicht zu dick. Dann rückte mir der bekittelte Doc auf die Pelle. Zuerst wollte der Typ mir so ein Ding in den Poppes schieben. Haha, das hatten wir schon mal, ich war schneller als er! Er konnte sich wohl auch wieder erinnern und packte mich kurzerhand mit Dieter und der Helferin auf einen Tisch. Hmmm, so hatte ich mir das ja nicht gedacht, aber wenigstens war mein Frauchen dabei und hat mich gestreichelt. Aber ehrlich, am liebsten hätte ich auf das Ding gek….. Das andere ging dann, in die Ohren gucken, abhören, zwei Spritzen – die Dinger merk ich kaum – und schon durfte ich wieder runter. Lore regelte das mit dem Impfausweis, dem Wurmmittel und das Finanzielle, während sich mein Frauchen auf den Nachhauseweg konzentrierte. Manchmal ist sie einfach zu aufgeregt. Aber ich fürchte, da hat nur noch mein Herrchen Einfluß drauf und grundsätzlich ändern wird auch er sie nicht mehr können.

Als Dieter dann mit mir auf die Straße ging, roch ich’s wieder. Lauter feine Düfte. Hier müsste man mal in aller Ruhe schnüffeln gehen können. Aber der macht einfach nicht mit. Zügig führte er mich zum Auto. Frauchen klopfte wieder mit dem Finger in die Box und schwups war ich drin …. Aber Haaalt!!!! Ich wollte doch noch ein bischen schnüffeln! Flugs umgedreht und draußen war ich wieder. Ein Sprung, die Leine zog ich hinter mir her, ich war frei! Jetzt erst mal nix wie Land gewinnen! Quer über den Parkplatz, kurz anhalten und gucken was sie jetzt machen. Sah schon lustig wie sie alle riefen. Da lief Frauchen plötzlich ein Stück weg, bückte sich und war ganz aufgeregt. Die hat was gefunden! Ein Stück Wurst? Ein Leckerli? Ich musste einfach nachschauen. Als ich neben ihr stand, war zwar nix besonderes da, aber sie hat mich gestreichelt und gelobt wie irre, es hat sich schon gelohnt nicht in Meiningen auf Entdeckungstour zu gehen. Als ich dann wieder im Auto saß, und es Richtung Heimat ging, habe ich zwar noch mal sehnsuchtsvoll an den Kurzausflug und wie wenig ich doch daraus gemacht habe, gedacht, aber wenn ich an die geringe Belastbarkeit meines Frauchens denke, dann ist das schon in Ordnung. Mein Herrchen darf ich zwar nicht vertreten, aber ich muss wenigstens versuchen brav zu sein. Nicht immer einfach, aber meistens machbar.

Mittags war dann der Ausflug beendet und ich kam nach meiner Mahlzeit zu meiner verdienten Mittagsruhe. Da Steffi länger arbeiten mußte, war am Nachmittag auch nur Grundstückskunde angesagt, aber die Sonne schien und ich  hatte jede Menge Abwechslung am Hoftor. Mit etwas Glück wird es morgen auch wieder schön, dann kommt sie am Nachmittag und wir machen, so wie am Samstag und Sonntag wieder Ziegenberg, Grimmenthal, Einhäuser Kiesgrube und die Wiesen unsicher. Ich glaube, davon träume ich heute Nacht.

 


 

 
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