16.01.2007
Also heute reicht´s mir!
Nicht nur Menschen haben Frust, auch ein Harzer Fuchs ist mal deprimiert. Aber ich kann ja machen was ich will, sie kapieren´s einfach nicht ... Jeden Abend kommt am Grundstück ein Schäferhund-Rüde vorbei und jeden Abend pinkelt der mir an den Zaun. Und was machen meine Herrschaften? Sie geben mir gegen 18.30 Uhr Futter und dann ist der Zwinger zu. Völlig ungestört kann dieser Rüpel jetzt meinen Pfosten anpieseln! Soll doch an sein Hoftor pullern! Aber morgen früh bringe ich das wieder in Ordnung! Dann wird gegengepieselt und mein Bein heb ich dazu hoch, dann geht’s höher!
Ne Menge los war auch in den vergangenen Wochen. Ich hab ja überhaupt keine Zeit gehabt auch nur eine Zeile hier herein zu schreiben. Am Heiligen Abend war ich in Aschach beim Bruder meines Frauchens. War das Super! Sogar Nudeln habe ich bekommen. Hmmm ... Nudeln liebe ich wahnsinnig. Die Kinder streichelten mich und spielten mit mir. Enrico hat dann auch noch einen Spaziergang mit mir gemacht. Dort riecht es ganz anders als hier, ich kam kaum vorwärts. Vielleicht lag es auch an der Hündin des Vermieters, Das Mädel sah ja auch lecker aus. Aber da haben sie mich nicht rangelassen. Ich weiß nicht, wem ihr Herrchen weniger traute, mir oder ihr oder ob er wegen ihr oder vor mir Angst hatte. Aber egal, die Herrschaften sagen eh wo´s lang geht, da muss sich unsereiner eben fügen.
Als der Weihnachtsmann kam, da musste ich ins Auto. Herrchen und Frauchen wissen eben, dass ich auch im Auspacken unschlagbar schnell bin. Dabei hätte ich sooo gern geholfen. Als die Bescherung vorbei war, ging´s wieder Richtung Heimat. Zwar war ich ein bisschen traurig, dass sie mich nicht zur Bescherung an die Salzbrücke mitgenommen haben, aber ich habe eben so lange gedöst, bis sie wieder zuhause waren. Mein Weihnachtsgeschenk konnte ich dadurch nicht selbst abholen, aber ich habe es am nächsten Tag bekommen. Was soll ich Euch sagen, es war eine ultragroße Riesenwurst! Man war die dick man! Natürlich habe ich mich bei meinem Sponsor später noch bedankt. Solche Kontakte sollte man sich schließlich warm halten!
Ja ja, ein Leben auf dem Lande ist voller Überraschungen und ganz gewiß nicht langweilig.
An den Weihnachtstagen zum Beispiel hab ich mal das nasse Element in der Natur getestet. Uwe war mit mir zum Toben auf der Wiese und dort traf ich einen befreundeten Dobermann. Man da ging es zur Sache. Mitten im schönsten Spiel rutschte ich plötzlich ab und schwupps, lag ich in der Werra. Holla war ich erschrocken. Aber mein Hundeführer auch. Er hat mich dann zum Trocknen gleich heimgebracht. War aber nicht schlimm, mir hat´s sogar ganz gut gefallen.
Am nächsten Tag sind dann Sabine und Michael mit mir unterwegs gewesen. Die beiden spielen immer mit mir, wenn sie hier sind. Richtig Spaß macht es mit ihnen. Und wenn sie mit mir laufen, dann werden immer etliche Kilometer abgerissen, nicht nur mal so um die Ecke gebummelt ! Irgendwann dachte ich mir aber: Immer nur Haus und Hof, Wege und Wiesen beschnüffeln macht ja dusselig, also ab in die Werra! Na ja, das Richtige war es nicht, denn danach musste ich gleich heim, aber lustig war es trotzdem. Jetzt kenne ich auch ihren Stressfaktor.
Irgendwie könnte für mich immer Weihnachten sein, viel Besuch, ne Menge Auslauf und kein Geknalle und Gepfeife, wie zu Silvester. Jetzt schaue ich mir den Himmel öfter an. Könnte ja sein, dass die Stinkraketen und Knallfrösche zurückkommen. Das muss man sich mal überlegen: Wenn ich nur einen kleinen Teil des verschossenen Geldes hätte, wie viele Pansen und andere Leckerlis könnte ich dafür kaufen ...
Jetzt ist nun Januar und die dollen Feiertage sind vorbei. Schade zwar, aber mir geht’s trotzdem gut. Jetzt legen meine Herrschaften Fährten für mich. Ganz schön spannend, kann ich Euch versichern. Außerdem darf ich manchmal beim Hofaufräumen helfen. Bälle in den Papierkorb räumen klappt schon ganz gut. Nur wenn ich Löcher gegraben habe, dann sperren sie mich weg. Ich weiß immer noch nicht, wie es kommt, dass es dort, wo mein Loch war, später nach meinen Häufchen riecht. Da macht Buddeln wirklich keinen Spaß mehr.
Nur gut, dass in unserer Straße auch immer was los ist. So wird es hier nie öde. Oft schaut Steffi herein und wenn sie Zeit hat, dann läuft sie auch kilometerweit mit mir. Häufig streicheln mich auch Lisa oder andere Kinder durch den Zaun. Der gibt so schön nach. Irgendwann haben wir im Maschendraht noch eine Beule. Schließlich bin ich ja kein Knirps mehr und Kinderfinger sind ja auch nicht so lang wie Möhren. Apropos Möhren! Die fresse ich auch gerne. Ab und zu auch mal Salatblätter oder ´nen Apfel ... Nur wenn es Frauchen mit dem Grünzeug übertreibt, dann streike ich. Schließlich steht auf meinem Rücken ja nicht „BioHund“.
Stehen bleiben tun ja immer wieder Leute an unserem Hoftor. Ich weiß, sie schauen mir gerne zu. Manche allerdings können lange rufen ... Ich weiß schon genau, wann es sich lohnt zu reagieren. Hunde und Katzen beobachte ich genau. Bei den meisten bin ich still. Bis jetzt jedenfalls noch. Nur wenn einer an mein Hoftor pieselt, dann werde ich stocksauer. Wenn ich ´nen Mittelfinger hätte, ja dann ... So aber muss ich eben bellen.
Jetzt muss ich überlegen. Habe ich Euch das Wichtigste erzählt? Ich denke schon.
Eins vielleicht noch: Danke an diejenigen, die sich in unser Gästebuch eingetragen haben und die uns mit Kommentaren und E-Mails zu den Feiertagen und auch danach verwöhnten. Frauchen und Herrchen freuen sich genau so wie ich sehr, wenn unsere HP gefällt.
Deshalb noch einmal: Danke und Euch allen ein gutes Jahr 2007.
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